Mittwoch, 28. Juli 2010

Das Stundenbett der Maria M.




And I'm wishing, I'm wishing...
away!
Allein kann keiner diese Sachen,
zusammen können wir viel machen.
Ich mit dir und du mit mir -
das sind wir.

(twisten Gummi)
(springen spielen)
(ärgern! schubsen)
(beginnen Streit)

Hallo, Susi!
Ich möchte Popcorn
machen. Machst
Du mit?

(weinen lachen)
(Streit vergessen)
(Sachen tauschen)
oh, fast vergessen:
(Kräfte messen!)

Nein, Uta,
dazu habe ich
keine Lust. Ich
will lieber rad-
fahren.

I'm almost happy. Every
day. Ohhhhh.
And he's on a misson.
And I think - I think
cannot live without an action-man.

Gibst du mir
von dem Popcorn
etwas ab? Ich bin
doch deine
Freundin!

Ha-ha-ha-ha-ha-ha
ha-ha-ha-ha
ha-ha-ha-ha-ha-ha-ah

Liebes Tagebuch (12.3.97)
Herr Kleinert ist immer noch krank.
Wir hatten ja heute deswegen frei.
Der Tag war stink langweilig!
Mehr gibt es über diesen Tag nicht zu berichten.


































Samstag, 24. Juli 2010

Sommer '45









Und der Fuchs sprach zum Igel: "Das Dornröschen unter den mannigfaltigen
Landschaften Gesamtschlesiens hat man das Teschener Schlesien genannt.
Und mit einigem Recht. Denn trotz glänzender Verkehrslage ist das
Schlesische Land an der obersten Weichsel und den ersten Zuflüssen der
jungen Oder erstaunlich unbekannt. Vielleicht liegt das an dem früheren, nun
überwundenen "51-vom-Hundert-Standpunkt" des deutschen Binnenlandes!"

Der Igel entgegnete ihm: "Lieber Fuchs, ich interessiere mich nicht
sonderlich für das Auslanddeutschtum! Auch das "Volk ohne Raum" soll
meinetwegen ruhig ohne Obdach bleiben! Ich wiederum bin gekommen,
um dass Du mir ein Löchlein in mein Köpflein bohren tuest, damit all'
die Gedanken entweichen mögen und auf die verbrannten Felder niedergingen!"

Der Fuchs schaute verdutzt und murmelte: "Dieses Igelpack! Ein jeder
solle zwar nach seinem Gedächnis leben, aber er möge sich davor hüten
fremde, verbrannte Felder besähen zu wollen. Dieses muss ein Ende haben!

Der Igel, bereits etwas abgewandt zum Fuchs, erhob den rechten Arm
und sprach: "Und da wollt' ich etwas Brot mitnehmen und es den armen,
fast verhungerten Kindern geben - die taten mir ja so leid! Aber der Arzt
sagte, dass ich den nächsten Morgen nicht mitkommen dürfe, denn jeden
Tag müsse eine Andere mit ihm gehen. Und da war es halt nichts
mit dem Brot! Verstehst Du? Kein Brot! Naja, so war es halt!

Dem Fuchs stiegen Tränen in seine dunklen Augen. Mit leicht
zitternder Stimme und voller Sanftmut flüsterte er dem Igel ins Ohr:
"Igel, Du kleiner Igel, Du weißt doch, junge Frauen wie Erika Müller
verschenken ihr Herz ohne Reue! Ich hingegen möchte mein Herz
nur denen schenken, die mit ihren Gedanken tote Felder bewässern wollen!













































Dienstag, 13. Juli 2010

Meine Gedanken haben die Dichte von Null Komma Neun Drei Gramm Mal Zentimeter Hoch Minus Drei




Die Nacht birgt böse

Geister. Habe ein
Ende: schreckliche
Selbstbefragungsrunde.
Mein Make-Up
läuft. Du -
kamst erst gar
nicht!

Tau' den Gefrierschrank ab!
Fang' die Motten ein!
Entspinnweb' den Raum!
Denke nebenbei noch an mich!

Die
Tränen
verwischen meine
Maske.
Glitzer.
Augen rot.
Ohren dröhnen.

Komm' morgen früh um 9 Uhr!
Häng' die triefend nasse Wäsche auf!
Reinige die Badewanne mit Chlorbleiche!
Sorg' Dich um Deine Gäste!

Ich weiß
gar nicht.
Anscheinend sind
Tränen getrocknet.
Schaue mir das an:
Vergöttere es jetzt
schon.
Weiß, dass
es nie besser wird!

I chose the road less
traveled,
now
where the fuck am I?

Und der scheiß Geruch,
der scheiß Geruch nach
Weichspüler,
der geht mir nicht aus der
Nase.